Käfer der WocheTexte © K. Reißmann, T. Hörren, M. Stern, F. Bötzl und C. Benisch
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07.02.2025
Anogcodes ustulata (F., 1787)
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Die Verbreitung des 8 bis 12 mm großen Scheinbockkäfers Anogcodes ustulata (Familie Oedemeridae) erstreckt sich von Süd- und Mitteleuropa bis nach Sibirien. Meldungen aus Deutschland fehlen lediglich aus Hessen, dem Saarland, Schleswig-Holstein und den größten Teilen Niedersachsens (alte Meldungen aus dem Weser-Ems-Gebiet). Verschollen gilt die Art auch für Sachsen und das Rheinland. Die Käfer findet man im Sommer auf Blüten, wo sie wegen ihrer hübschen Färbung sehr auffällig sind. Die Art weist in ihrer Färbung einen deutlichen Sexualdimorphismus auf. Die Larven entwickeln sich im Holz verschiedener Laubbaumarten. In der Roten Liste Deutschlands (1998) wird die Art unter dem Synonym Nacerdes ustulata als gefährdet (RL 3) eingestuft. (KR)
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21.07.2023
Nacerdes melanura (L., 1758)
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Der 9 bis 13 mm große Werftbohrkäfer Nacerdes melanura (Familie Oedemeridae) ist eine von zwei Arten der Gattung in Deutschland, die weltweit etwa 40 Arten enthält. Ursprünglich wohl aus Europa stammend, ist die Art inzwischen weltweit in der gemäßigten Zone verbreitet. Man findet die Art vor allem in Küstengebieten. Die Larven entwickeln sich in altem, pilzbefallenem Holz, das regelmäßig von den Gezeiten befeuchtet wird. Da sie auch verbaute Hölzer in Schiffen, im Pfahlwerk von Landestellen und Docks befallen gelten sie als Schädlinge. Die kurzlebigen Käfer erscheinen zwischen Mai und September mit Höhepunkt im Juni. In Deutschland findet man die Nacerdes melanura vor allem in den Küstenregionen, es sind aber auch Nachweise aus dem Inland bekannt. Sie gilt bei uns als gefährdet (RL 3). (CB)
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31.05.2019
Nacerdes carniolica (Gistl., 1832)
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Der 12 bis 15 mm große Krainer Scheinbockkäfer Nacerdes carniolica (Familie Oedemeridae) ist eine von nur zwei Arten der Gattung in Deutschland. Früher wurde die Art zur Gattung Xanthochroa gestellt. N. carniolica ist in Süd- und Osteuropa verbreitet und erreicht in Deutschland die Südhälfte, wo sie inzwischen viel häufiger ist als noch vor 50 Jahren. Die stenotope, silvicole Art entwickelt sich in Kiefern- und Mischwäldern an stark vermoderten Stubben von Kiefer und Fichte. Die von Juni bis August auftretenden Imagines sind nachtaktiv und fliegen stark riechende Blüten an, z.B. Linde (Tilia), Rosskastanie (Aesculus) und Rose (Rosa). Die Tiere enthalten ein Gift, das auf der menschlichen Haut schlecht heilende Blasen verursacht. In Deutschland ist die Art als gefährdet (RL 3) eingestuft. (CB)
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