Käfer der Woche

Texte © K. Reißmann, T. Hörren, M. Stern, F. Bötzl und C. Benisch

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10.01.2025
Prasocuris phellandrii (L., 1758)
Prasocuris phellandrii
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Prasocuris phellandrii A
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Der 5 bis 6 mm große Blattkäfer Prasocuris phellandrii (Familie Chrysomelidae) kommt in fast ganz Europa, Teilen Asiens und auf dem nordamerikanischen Kontinent vor. In Mitteleuropa ist die Art allgemein verbreitet. Man findet die Käfer von Februar bis September und wieder im November, in Feuchtgebieten und Sümpfen, meist auf den Brutpflanzen oder in verschiedenen Blüten, gerne in den gelben Blüten der Sumpfdotterblume (Caltha palustris). Die Larven entwickeln sich in den Stängeln aquatischer Umbelliferen wie z.B. Wasserschierling (Cicuta virosa) und Rebendolde (Oenanthe crocata). In Mitteleuropa kommen vier weitere Arten der Gattung vor, die alle ebenfalls eine ähnliche, aquatische Lebensweise haben. (KR)

22.11.2024
Donacia sparganii Ahr., 1810
Donacia sparganii
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Der 7-8 mm große Schilfblattkäfer Donacia sparganii (Familie Chrysomelidae) ist in Nord- und Mitteleuropa verbreitet. Der Käfer macht seinem Namen alle Ehre, entwickeln sich seine Larven doch vor allem an Sparganium simplex (Igelkolben). Aufgrund von starken Habitatverlusten ist die Art in den vergangenen Jahren, wie die meisten der Schilfblattkäfer, immer seltener geworden. Der Verlust artenreicher Schilfröhrichte geht vor allem auf Gewässerverschmutzung und Anreicherung mit Stickstoffverbindungen zurück, aber auch die immer stärkere Freizeitnutzung durch Angler, Surfer und sonstige Besucher der Gewässer hat in starkem Maße zur Zerstörung der Habitate beigetragen. (KR)

09.08.2024
Epitrix atropae Foudr., 1860
Epitrix atropae
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Der nur 1,5-2 mm große Flohkäfer Epitrix atropae gehört zu den Blattkäfern (Familie Chrysomelidae). Die stenotope Art kommt in West- und Mitteleuropa vor. In Deutschland fehlt sie im Norden und Osten. Epitrix atropae kommt in Wäldern, auf Kahlschlägen und an lichten Stellen vor, an denen die Wirtspflanze, die Tollkirsche (Atropa belladonna) wächst. Seltener wird die Art von Bilsenkraut (Hyoscyamus) und Bocksdorn (Lycium) gemeldet. Die Käfer sind phyllophag und hinterlassen an den Blättern charakteristische Fraßspuren. Die Larven entwickeln sich an den Wurzeln im Boden. Werden die Tiere beunruhigt, können sie sich mit einem Sprung in Sicherheit bringen (Name der Unterfamilie!). (CB)

05.04.2024
Lachnaia sexpunctata (Scop., 1763)
Lachnaia sexpunctata
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Der 9 bis 13 mm große Haar-Langbeinkäfer Lachnaia sexpunctata (Familie Chrysomelidae) ist der einzige Vertreter der Gattung in unserer Fauna. Die Gattung enthält 20 Arten in der westlichen Paläarktis und zwei in der Afrotopis. Am artenreichsten ist die Gattung im Mittelmeer-Raum. Lachnaia sexpunctata ist von Nordost-Frankreich über Süddeutschland bis Südosteuropa und Kleinasien verbreitet. Man findet die stenotope, xerothermophile Art an sonnenexponierten felsigen Wärme- und Trockenhängen. Sie lebt polyphag vor allem an exponierten Ästen von Eichengebüsch (Quercus), aber auch an Hasel (Corylus) und Weidenarten (Salix). Das Männchen weist deutlich vergrößerte Vorderbeine auf. In Deutschland ist sie nur aus den südlichen Bundesländern gemeldet und gilt als stark gefährdet (RL 2). (CB)

26.01.2024
Chrysomela vigintipunctata Scop., 1763
Chrysomela vigintipunctata
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Der 6,5 bis 8,5 mm große Gefleckte Weidenblattkäfer Chrysomela vigintipunctata (Familie Chrysomelidae) ist einer von sieben Vertretern der holarktischen Gattung in Deutschland. Chrysomela vigintipunctata ist von Ostfrankreich bis Japan verbreitet. Man findet die stenotopen, ripicolen Käfer von April bis August in Wäldern in Gewässernähe auf Weiden, aber auch auf Pappeln, Birken und Erlen. Die Käfer und ihre Larven ernähren sich von den Blättern ihrer Wirtspflanzen. Die Larven skelettieren die Blätter, besonders an den Rändern und treten gerne gesellig auf. Wirtschaftliche Schäden kann Chrysomela vigintipunctata vor allem in Baumschulen anrichten, wenn dort Weiden oder Pappeln befallen werden. Die Art ist praktisch aus allen Regionen Deutschlands gemeldet und gilt als nicht gefährdet. (CB)

10.11.2023
Oreina alpestris (Schumm., 1843)
Oreina alpestris
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Der 7 bis 11 mm große Blattkäfer Oreina alpestris (Familie Chrysomelidae) ist nahe mit der artenreichen Gattung Chrysolina verwandt, die Merkmale zur Trennung der beiden Gattungen sind graduell und nicht scharf. Oft lassen sich die Oreina-Arten nur am Genital sicher bestimmen. Oreina alpestris ist in den Mittelgebirgslagen Europas mit Ausnahme Fennoskandinaviens zu finden. Die Käfer besiedeln montane bis subalpine Wälder. Sie leben an diversen Doldenblütlern (Apiaceae), von deren Blättern sich Käfer und Larven ernähren, unter anderem an Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris), Behaartem Kälberkropf (Chaerophyllum hirsutum), Alpen-Milchlattich (Cicerbita alpina) und Grauem Alpendost (Adenostyles alliariae). Im Westen, Norden und Osten Deutschlands fehlt die Art in der Tiefebene. Sie gilt in Deutschland als nicht gefährdet. (CB)

08.09.2023
Donacia reticulata Gyll., 1817
Donacia reticulata
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Der 7,5 bis 11 mm lange Schilfkäfer Donacia reticulata (Familie Chrysomelidae) ist einer der etwa 20 Vertreter der holarktische verbreiteten Gattung Donacia in unserer Fauna. Weltweit enthält die Gattung etwa 80 Arten, deren Vertreter manchmal nicht ganz einfach zu bestimmen sind. Donacia reticulata kommt in Nordwestafrika und Südwest-Europa (Portugal, Spanien, Frankreich, Niederland, Italien, Slowenien, Österreich, Kroatien) vor. In Deutschland lagen bis vor kurzem nur alte Meldungen aus Bayern vor und die Art galt als verschollen (RL 0). Mittlerweise wurde sie neu am Nordrhein nachgewiesen. Die stenotope, hygrophile und gramineicole Art lebt am Ästigen Igelkolben (Sparganium erectum) und am Breitblättrigen Rohrkolben (Typha latifolia), einige Autoren geben auch Seggen (Carex) an. (CB)

12.05.2023
Sclerophaedon orbicularis (Suffr., 1851)
Sclerophaedon orbicularis
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Der 3 bis 4,5 mm lange Blattkäfer Sclerophaedon orbicularis (Familie Chrysomelidae) ist ein versteckt lebender Käfer, den man nicht oft zu Gesicht bekommt. Die Gattung Sclerophaedon ist ausgesprochen montan und enthält nur 3 Arten, von denen 2 bei uns vorkommen. Sclerophaedon orbicularis bewohnt kühle feuchte Mittelgebirgstäler Mitteleuropas und ist in vielen Mittelgebirgen Deutschlands nachgewiesen worden. Er lebt dort an staunassen Stellen, wie z.B. schlammigen Ufern von kleinen Waldbächen. Die Art entwickelt sich an Wasserdarm (Myosoton aquaticum) und Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum), die an solchen Standorten wachsen. Dort kann man den Käfer und seine Larven von Mai bis Juli finden. Sclerophaedon orbicularis wird zwar nicht häufig gefunden, gilt aber nicht als gefährdet. (MS)

03.03.2023
Chrysolina americana (L., 1758)
Chrysolina americana
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Der 6 bis 8 mm große Rosmarinkäfer Chrysolina americana (Familie Chrysomelidae) stammt trotz seines Namens ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Er gehört zur artenreichen Gattung Chrysolina, die etwa 450 Arten enthält, davon die Mehrzahl in der Paläarktis. Die stenotope, xerothermophile Art wurde in den letzten Jahren in verschiedene europäische Länder eingeschleppt und hat wohl auf den Britischen Inseln Fuß gefasst. In Deutschland scheint die Art dagegen noch nicht eingebürgert zu sein. Käfer und Larven leben an Lippenblütlern (Lamiaceae), vor allem Rosmarin (Rosmarinus), Lavendel (Lavandula), Thymian (Thymus) und Salbei (Salvia) und fressen an den jungen Trieben der Wirtspflanzen. Die Larven verpuppen sich im Boden. Im kommerziellen Anbau von Gewürzkräutern können die Tiere Schäden anrichten. (CB)

03.06.2022
Timarcha tenebricosa (F., 1775)
Timarcha tenebricosa
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Der 12 bis 18 mm große Labkraut-Blattkäfer Timarcha tenebricosa (Familie Chrysomelidae) ist einer von drei Vertretern der Gattung in Deutschland. Weltweit enthält die Gattung über 100 Arten in drei Untergattungen, überwiegend in der Paläarktis, einige in der Nearktis. Die eurytope, herbicole Timarcha tenebricosa kommt in Mittel- und Südeuropa vor. Sie bevorzugt trockene Wiesen und Waldränder, sonnige Fluss- und Bachauen, Trockenhänge und Weinberge. Sie entwickelt sich oligophag an Labkräutern (Galium). Bei Beunruhigung würgen sie eine intensiv orangefarbene Flüssigkeit aus (Reflexbluten), wovon ihr englischer Trivialname herrührt. Die Männchen weisen verbreiterte Vorder- und Mitteltarsen auf, mit denen sie sich bei der Paarung am Weibchen festklammern. In Deutschland nur aus der Südhälfte gemeldet, gilt die Art als gefährdet (RL 3). (CB)

08.04.2022
Hispa atra L., 1767
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Der 3 bis 4 mm große Schwarzer Stachelkäfer Hispa atra (Familie Chrysomelidae) ist der einzige Vertreter der Gattung in Deutschland wie auch Europa. Die übergeordnete Tribus Hispini umfasst weltweit etwas über 600 Arten in 20 Gattungen in Europa, Afrika, Asien und Australien. Die eurytope, xerothermophile Art ist paläarktisch von Europa bis zur Mongolei, Tibet und China verbreitet. Man findet die Käfer vor allem an dürren, kurzrasigen Stellen, Trocken- und Halbtrockenrasen, auf Heide, an Trockenhängen, auf trockenen Wiesen und an Feldrainen sowie in sandigen Flussauen, an Dämme und in Steinbrüchen. Die Larven minieren in Grasarten, vor allem Rispengräsern (Poa), Quecken (Agropyron), Hafer (Avena) und Lieschgräsern (Phleum). In Deutschland ist die Art aus allen Bundesländern gemeldet und ist nicht gefährdet. (CB)

21.01.2022
Donacia marginata Hoppe, 1795
Donacia marginata
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Der 8 bis 11 mm lange Keulenfüßige Rohrkäfer Donacia marginata (Familie Chrysomelidae) ist eine von 20 teilweise recht ähnlichen Arten der holarktisch verbreiteten Gattung in Deutschland. Weltweit sind über 80 Arten bekannt. Donacia marginata ist von Nordafrika über Europa bis Zentralasien verbreitet. Man findet die stenotope, hygrophile Art von April bis Juni an sumpfigen Ufern von Teichen und Weihern, selten von Fließgewässern. Sie lebt monophag am Ästigen Igelkolben (Sparganium erectum). Die Larven entwickeln sich an den Wurzeln der Wirtspflanze unter Wasser, wo sie ihre Atemluft aus dem Luftkanalsystem der Wirtspflanze beziehen. Die Imagines fressen an den Blättern und Blüten. In Deutschland ist die Art aus allen Bundesländern gemeldet und ist nicht gefährdet. (CB)

03.09.2021
Lilioceris merdigera (L., 1758)
Lilioceris merdigera
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Das 6 bis 8 mm große Maiglöckchen-Hähnchen Lilioceris merdigera (Familie Chrysomelidae) ist eine von drei aktuell gemeldeten Arten der Gattung in Deutschland. Von der ähnlichen Schwesterart L. lilii unterscheidet es sich durch den roten Kopf und die roten Beine. Die Art ist paläarktisch verbreitet. Man findet sie von Mai bis September in Wäldern, Gärten und Parks. Käfer und Larven leben an Lilien- und Lauchgewächsen, z.B. an Maiglöckchen, Türkenbund, sowie an Bärlauch, Zwiebel und Knoblauch. An letzteren können sie im landwirtschaftlichen Anbau schädlich werden. Bei Beunruhigung sind die Käfer in der Lage mit einem Stridulationsapparat am Analsegment zirpende Geräusche erzeugen. Die Larven tarnen sich mit einer aus dem eigenen Kot gebauten Hülle. In Deutschland ist L. merdigera überall vorhanden und nicht gefährdet. (CB)

05.03.2021
Gonioctena decemnotata (Marsh., 1802)
Gonioctena decemnotata
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Der 5,5 bis 7,5 mm große Blattkäfer Gonioctena decemnotata (Familie Chrysomelidae) gehört zu den häufigeren Vertretern der elf Arten der Gattung in Deutschland und ist durch Färbung, Zeichnung und die ganz roten Beine im Gegensatz zu anderen Arten noch relativ leicht bestimmbar. Die eurytope Art ist in Nord- und Mitteleuropa verbreitet und lebt an lichten Stellen in Laubwäldern, an sonnigen Waldrändern und in Bachauen. Käfer und Larven ernähren sich von den Blättern von Pappeln (Populus) und Weiden (Salix). Das Weibchen zeigt eine bei Blattkäfern seltene Form der Brutfürsorge: Es hält sich am Stängel des Blattes, auf dem die Larven sitzen, auf und versucht Fressfeinde wie Marienkäfer und Ameisen von den Larven fernzuhalten. In Deutschland ist Gonioctena decemnotata aus fast allen Bundesländern gemeldet und ist nicht gefährdet. (CB)

11.09.2020
Pachybrachis picus Weise, 1882
Pachybrachis picus
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Der 3 bis 3,8 mm lange Scheckenkäfer Pachybrachis picus (Familie Chrysomelidae) gehört zur artenreichen Gattung Pachybrachis, die in die Untergattungen Pachybrachis s. str. und Chloropachys zerfällt. Die Gattung Pachybrachis s. str. kommt mit 200 Arten in Nearktis sowie 150 Arten in der Paläarktis vor, davon 51 in Europa und 7 in Deutschland. Pachybrachis picus ist im südlichen Mitteleuropa von Nordspanien über Zentralfrankreich und Süddeutschland bis Ungarn und Mittelitalien verbreitet und bevorzugt Wärmehänge, sonnenexponierte Laubwaldränder und sonnige Flussauen. Die stenotope, thermophile Art entwickelt sich an Hasel (Corylus) und an Strauchrosaceen. In Deutschland fehlt Pachybrachis picus in der Nordhälfte und gilt als gefährdet (RL 3). Die Bestimmung der Pachybrachis-Arten ist oft nicht einfach. (CB)

10.07.2020
Galeruca interrupta Ill., 1802
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Der 6 bis 9 mm lange Blattkäfer Galeruca interrupta (Familie Chrysomelidae) ist einer von sechs Vertretern der Gattung in Deutschland. Von den anderen Arten unterscheidet er sich durch kräftig und unterbrochen gerippte Flügeldecken sowie seicht vertiefte Halsschildvorderecken. Die stenotope, xerophile Art bevorzugt Heide, sandige Stellen in Mooren und trockene, sandige Brachen. Es sind mehrere Unterarten beschrieben worden: Die ssp. interrupta entwickelt sich monophag an Feld-Beifuß (Artemisia campestris), die spp. circumdata oligophag an Grasblättriger Kresse (Lepidium graminifolium) und Pfeilkresse (Lepidium draba). Galeruca interrupta ist in der westlichen Paläarktis, von Spanien bis Zentralasien verbreitet. In Deutschland fehlen neuere Nachweise in zahlreichen Bundesländern und die Art gilt als stark gefährdet (RL 2). (CB)

17.04.2020
Cryptocephalus coryli (L., 1758)
Cryptocephalus coryli
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Der 6 bis 7 mm große Hasel-Fallkäfer Cryptocephalus coryli (Familie Chrysomelidae) gehört zu den größeren Vertretern der etwa 50 Arten der Gattung Cryptocephalus in Deutschland. Er ist von Spanien über Mitteleuropa und Russland bis Sibirien und Korea verbreitet. Die stenotope, thermophile Art bevorzugt Wärmehänge und warme Waldränder. Sie entwickelt sich an exponiert stehendem Hasel (Corylus) und Birke (Betula). Die Weibchen umhüllen die Eier bei der Ablage mit einer Kotschicht und lassen sie anschließend in die Laubschicht am Boden fallen. Nach dem Schlüpfen bauen die Larven mit ihren Exkrementen das Tönnchen weiter aus, in das sie sich bei Gefahr zurückziehen und auch darin überwintern. Cryptocephalus coryli ist aus fast allen Bundesländern gemeldet, gilt aber als gefährdet (RL 3). (CB)

27.12.2019
Cryptocephalus primarius Har., 1872
Cryptocephalus primarius
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Der 4,5 bis 7 mm große Fallkäfer Cryptocephalus primarius (Familie Chrysomelidae) gehört zu den größeren der 52 aktuell für Deutschland gemeldeten Cryptocephalus-Arten. Er kommt auf der Iberischen Halbinsel, in Frankreich, Italien, Deutschland, Schweiz, Tschechien und an einem Standort auf den Britischen Inseln vor. Die stenotope, xerothermophile Art lebt nur in Wärmegebieten, z.B. auf Trockenrasen an Wärmehängen. Die Käfer ernähren sich phyllophag am Sonnenröschen (Helianthemum nummularium). Die Larven entwickeln sich in der Laubschicht des Bodens unter Sträuchern im Randbereich des Trockenrasens, bevorzugt Hasel (Corylus avellana). In Deutschland erreicht die Art im Rheinland und Thüringen die Nordgrenze ihrer Verbreitung und gilt als gefährdet (RL 3). (CB)

01.11.2019
Mantura chrysanthemi (Koch, 1803)
Mantura chrysanthemi
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Der nur 1,8 bis 2,5 mm große Flohkäfer Mantura chrysanthemi (Familie Chrysomelidae) ist einer von sechs Vertretern der Gattung in Deutschland. Die Art kommt in ganz Europa (ohne den äußersten Süden) und in Nordasien (ohne China) vor, außerdem wurde er in die USA und Kanada eingeschleppt. Als stenotope, xerophile und halotolerante Art kommt Mantura chrysanthemi auf Heide, Steppenheide, Dünen, an Trockenhängen, Böschungen und auf Ruderalflächen vor. Die Art entwickelt sich oligophag am Kleinen Sauerampfer (Rumex acetosella), aber auch an Schild-Ampfer (Rumex scutatus) und Vogelknöterich (Polygonum aviculare). Die Larve miniert in den Blättern. Mantura chrysanthemi ist aktuell aus allen Bundesländern gemeldet und gilt als nicht gefährdet. (CB)

17.05.2019
Chrysolina staphylaea (L., 1758)
Chrysolina staphylaea
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Der 6 bis 9 mm große Rotbraune Blattkäfer Chrysolina staphylaea (Familie Chrysomelidae) ist eine von 30 aktuell aus Deutschland gemeldeten Arten der Gattung Chrysolina. Die Art ist in fast ganz Europa (außer Spanien) und bis weit nach Asien verbreitet. Im späten 19. Jahrhundert wurde sie auch nach Nordamerika eingeschleppt und hat sich dort eingebürgert. Die eurytope, halotolerante Art lebt auf sumpfigen Wiesen, in feuchten Bachauen und an feuchten Waldrändern. Sie entwickelt sich oligophag an Minze (Mentha) und Wegerich-Arten (Plantago), seltener an Melissen (Melissa) und Basilikum (Ocimum). Man kann sie bereits im zeitigen Frühjahr in Genist, Heu und Detritus finden. Chrysolina staphylaea ist aus ganz Deutschland gemeldet und gilt als nicht gefährdet. (CB)

22.03.2019
Gonioctena fornicata Brüggemann, 1873
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Der Blattkäfer Gonioctena fornicata (Familie Chrysomelidae) gehört erst seit 2003 zur Fauna Deutschlands. Er ist eine von insgesamt zwölf einander recht ähnlichen Arten der Gattung in Deutschland. Die Art kam ursprünglich nur im Südosten Europas vor und gilt als pontisches Faunenelement mit xerothermen Habitatansprüchen. Sie wurde vermutlich mit Schiffstransporten über den Rhein und seine Nebenflüsse nach Baden-Württemberg eingeschleppt und konnte sich in der Oberrheinebene etablieren. Larven und Käfer der 5 bis 7 mm großen Art leben an Luzerne (Medicago) und Klee (Trifolium) und werden als Schädling eingestuft. In den USA, in die sie gelegentlich mit Transporten verschleppt wird, gilt die Art als Quarantäneschädling. (KR/CB)

25.01.2019
Oreina cacaliae (Schrk., 1785)
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Der Bergblattkäfer Oreina cacaliae (Familie Chrysomelidae) ist mit seinen 7,5 bis 10 mm Größe zusammen mit anderen Vertretern der Gattung eine der großen Arten der Blattkäfer in Deutschland. Die Gattung ist bei uns vor allem im Alpengebiet vertreten und nur wenige Arten kommen auch im Schwarzwald oder im Bayerischen Wald vor. Die meisten Arten sind schön metallisch gefärbt und dabei außerordentlich variabel, was ihre genaue Bestimmung sehr erschwert. Oreina cacaliae kommt bei uns in den Gebirgen Bayerns und Baden-Württembergs, sowie in Sachsen vor. Die Käfer befressen zuerst die Alpen-Pestwurz (Petasites paradoxus), bevor sie an den Grauen Alpendost (Adenostyles alliariae) wechseln, an dem sich auch ihre Larven entwickeln. (KR)

30.11.2018
Hippuriphila modeeri (L., 1761)
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Der 2 bis 2,5 mm große Schachtelhalm-Flohkäfer Hippuriphila modeeri (Familie Chrysomelidae) ist der einzige paläarktische Vertreter der Gattung. Die bronzefarbene, metallisch glänzende Art mit den gelben Flecken an den Flügeldeckenspitzen ist in ganz Europa verbreitet und ist leicht zu erkennen. Hippuriphila modeeri ist stenotop und hygrophil, man findet sie in Sümpfen, feuchten Wiesen und an Waldrändern, an Bachufern und in Flussauen. Sie lebt monophag am Acker-Schachtelhalm (Equisetum arvense), an dem sich auch die Larve entwickelt. Im Winter kann man die Art aus Detritus und Genist sieben. In Deutschland ist Hippuriphila modeeri aus praktisch allen Bundesländern gemeldet und gilt als nicht gefährdet. (CB)

12.10.2018
Cassida subreticulata Suffr., 1844
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Der 4 bis 5 mm große Feingenetzte Schildkäfer Cassida subreticulata (Familie Chrysomelidae) gehört zu den 25 aktuell aus Deutschland gemeldeten Vertretern der Gattung Cassida. Sie weisen einen für Blattkäfer ungewöhnlichen, abgeflachten, ovalen Körperbau auf. Cassida subreticulata ist von Mittel- und Südosteuropa bis Sibirien verbreitet. In Deutschland fehlt sie im Norden. Die stenotope, xerophile Art bevorzugt Heide, Trockenhänge und sonnige Wiesen. Sie entwickelt sich oligophag an Gewöhnlichem Seifenkraut (Saponaria officinalis), Federnelke (Dianthus plumarius), Leimkräutern (Silene) und Pechnelken (Lychnis). In der Roten Liste Deutschlands ist Cassida subreticulata als vom Aussterben bedroht (RL 1) eingestuft. (CB)

10.08.2018
Crioceris duodecimpunctata (L., 1758)
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Die vier in Deutschland vorkommenden Arten der Gattung Crioceris (Familie Chrysomelidae) werden volkstümlich als "Spargelhähnchen" bezeichnet. Dieser Name rührt von ihrer Wirtspflanze Spargel (Asparagus officinalis) sowie der Tatsache her, dass sie bei Beunruhigung deutlich hörbare, zirpende Laute erzeugen. Alle Arten haben mehrfarbige Flügeldecken mit recht variabler Zeichnung. Die 5 bis 6,5 mm große Art C. duodecimpunctata ist neben C. asparagi die häufigste Art in Deutschland und aus allen Regionen gemeldet, während C. quinquepunctata und C. quatuordecimpunctata nur aus dem Südosten bzw. dem Nordosten bekannt sind. Man kann sie zur Aktivitätszeit praktisch auf jeder Spargelpflanze finden, auch in Spargelkulturen, wo sie als Schädling gemeldet ist. (KR/CB)


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