Bemerkenswerte Käferfunde aus Deutschland

Funde, Fotos und Texte von C. Benisch, 2008–2016

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10.05.2009 (publiziert am 08.07.2009)
Nachweis von Oberea pupillata bei Grißheim (Südbaden)
Oberea pupillata
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Am 10.05.2009 konnte in den Rheinauen bei Grißheim (Südbaden) ein Exemplar des Bockkäfers Oberea pupillata beobachtet werden. Die stenotope, silvicole Art bevorzugt Waldränder und lichte Stellen in Wäldern. Die Entwicklung erfolgt 2–3–jährig an Heckenkirsche (Lonicera). In Mitteleuropa wird Oberea pupillata nur recht sporadisch und selten gefunden, aus den nördlichen Bundesländern sind keine Funde bekannt (in Deutschland RL 3). Von den anderen Arten der Gattung Oberea unterscheidet sich O. pupillata durch den auffälligen gelben Schildchenfleck auf den Flügeldecken.

07.05.2009 (publiziert am 08.07.2009)
Zwei Nachweise des Splintholzkäfers Lyctus pubescens in Nordbaden
Lyctus pubescens
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Am 07.05. und am 19.05.2009 konnte auf den Feldern bei Waghäusel bzw. im Bössinger Wald bei Zeutern je ein Exemplar des Splintholzkäfers Lyctus pubescens an Eichenholzklaftern nachgewiesen werden. Wie die meisten Lyctiden entwickelt sich Lyctus pubescens an trockenen Hölzern, die einen gewissen Stärke- und Eiweißgehalt aufweisen. L. pubescens bevorzugt vor allem Eiche. Aus Deutschland wird die Art eher selten gemeldet, z.B. aus Baden (Böhme, 1962), sie ist als vom Aussterben bedroht (RL 1) eingestuft. Von anderen Lyctus-Arten unterscheidet sich L. pubescens durch breit und flach ausgezogene Flügeldeckenspitzen.

25.04.2009 (publiziert am 08.07.2009)
Nachweis von Elaphropus sexstriatus am Philippsburger Altrhein
Elaphropus sexstriatus
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Am 25.04.2009 konnte ein Exemplar des Laufkäfers Elaphropus sexstriatus auf einem sonnigen Kiesweg am Philippsburger Altrhein nachgewiesen werden. Die kleine Art (2,2–2,7 mm) weist 3 vertiefte Punktstreifen sowie unscharfe rötliche Aufhellungen an den Schultern und am Anfang des letzten Flügeldeckendrittels auf. Die südeuropäische Art ist in Süddeutschland verbreitet (Baden-Württemberg, Bayern, Hessen) und bevorzugt trockenere Standorte an Fließgewässern. Sie ist als stark gefährdet (RL 2) eingestuft.

25.04.2009 (publiziert am 08.07.2009)
Nachweise von Phytoecia pustulata am Philippsburger Altrhein
Phytoecia pustulata
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Vom 25.04. bis zum 24.05.2009 konnte das Schafgarben-Böckchen Phytoecia pustulata mehrfach in der niederen Vegetation des Rheindamms zum Kernkraftwerk Philippsburg nachgewiesen werden. Die zierliche Art zeichnet sich durch einen länglichen, kielartig erhabenen roten Fleck auf dem Halsschild aus. Sie kommt in ganz Europa (ohne den Norden) sowie der Türkei, dem Kaukasus und Kasachstan vor. Die Larven entwickeln sich an verschiedenen Asteraceen wie Scharfgabe (Achillea), Wucherblumen (Tanacetum) und Chrysanthemum-Arten. In Deutschland liegen aktuelle Meldungen aus dem Süden und Osten vor, die Art wird als stark gefährdet (RL 2) eingestuft.

19.04.2009 (publiziert am 08.07.2009)
Nachweis von Anthicus bimaculatus an einem Baggersee bei Dettenheim
Anthicus bimaculatus
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Am 19.04.2009 konnten zwei Exemplare des Halskäfers Anthicus bimaculatus am Ufer eines Baggersees bei Dettenheim nachgewiesen werden. Die stenotope, psammophile Art wird an sandigen Ufern und an Dünen gefunden, oft an den Wurzeln von Gräsern. In Deutschland ist sie aus zahlreichen Bundesländern aktuell gemeldet, mit Ausnahme des Südostens. Sie ist als gefährdet (RL 3) eingestuft. Aufgrund der Färbung ist Anthicus bimaculatus im Sand nicht leicht zu sehen und wird meist bei geduldiger Beobachtung entdeckt.

05.04.2009 (publiziert am 02.07.2009)
Erster Fund von Baris analis für Baden nach 1950
Baris analis
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Am 05.04.2009 konnte ein einzelnes Exemplar der Rüsselkäferart Baris analis im Uferbereich eines kleines Tümpels in der Nähe von Oberhausen-Rheinhausen nachgewiesen werden. Die kleine Art (2,0–3,5 mm) mit der charakteristischen Rotfärbung der Flügeldeckenspitze entwickelt sich am Großen Flohkraut (Pulicaria dysenterica (L.) Bernh.). Der Fund ist der erste Nachweis der Art in Baden nach 1950. Aktuelle Funde aus Deutschland sind nur aus Sachsen-Anhalt bekannt (Behne, 1996).

29.11.2008 (publiziert am 14.02.2009)
Nachweis von Limodromus longiventris in der Rheinaue bei Oberhausen-Rheinhausen
Limodromus longiventris
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Am 29.11.2008 konnte die Laufkäferart Limodromus longiventris (Gestreckter Enghalsläufer) in einem Exemplar unter einem Holzstück im Winterquartier nachgewiesen werden. In der Rheinaue bei Oberhausen-Rheinhausen (Nähe Philippsburg, Nordbaden) war dies der jüngste von insgesamt 10 Nachweisen zwischen 2004 und 2008. Im zeitigen Frühjahr findet man L. longiventris bevorzugt nachts im unteren Stammbereich von kapitalen Pappeln. L. longiventris ist durchschnittlich etwas größer als der ähnliche und viel häufigere L. assimilis und hat parallelere Flügeldeckenseiten. Die westpaläarktische Art ist bei uns nur sehr lokal zu finden.

21.09.2008 (publiziert am 14.02.2009)
Nachweis von Dromius longiceps im Schilfgürtel der Weiher bei Oberhausen-Rheinhausen
Dromius longiceps
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Am 21.09.2008 konnte die Laufkäferart Dromius longiceps (Langköpfiger Rindenläufer) in insgesamt drei Exemplaren im Schilfgürtel der früheren Kiesweiher bei Oberhausen-Rheinhausen (Nähe Philippsburg, Nordbaden) nachgewiesen werden. Dromius longiceps in Nord- und Mitteleuropa verbreitet, aber selten. Die ausgesprochen feuchtigkeitsliebende Art wird in dichten Schilf- und Rohrkolbenbeständen gefunden. Kennzeichnend sind der auffällig langgestreckte Kopf und der ebenfalls gestreckt wirkende Halsschild.

17.08.2008 (publiziert am 19.02.2009)
Nachweis von Phloiotrya vaudoueri im Heilbronner Wald bei Heilbronn
Phloiotrya vaudoueri
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Am 17.08.2008 konnte die Düsterkäferart Phloiotrya vaudoueri in einem Exemplar auf einer toten Buche im Heilbronner Wald zwischen Heilbronn und Weinsberg nachgewiesen werden. Die seltene Art ist in West- und Südeuropa sowie im südöstlichen Mitteleuropa verbreitet. Zur Entwicklung ist Phloiotrya vaudoueri auf morsches Holz meist anbrüchiger Eichen angewiesen, selten werden auch andere Laubhölzer angenommen. Die Art ist in Deutschland als stark gefährdet eingestuft (RL 2). Phloiotrya vaudoueri ist nachtaktiv und wird in alten Laubwäldern im Juli und August gefunden.

19.07.2008 (publiziert am 14.02.2009)
Nachweis von Notoxus trifasciatus in der Rheinaue bei Speyer
Notoxus trifasciatus
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Am 19.07.2008 gelang in der Rheinaue bei Speyer (Rheinland-Pfalz) der Fund eines einzelnen Exemplars des Schwarzspitzigen Einhornkäfers (Notoxus trifasciatus). Das Tier saß auf einer kleinen Pappel auf einer etwas erhöht liegenden, trockenen Wiese in der Nähe des Rheinufers. Die in Südeuropa und im südlichen Mitteleuropa verbreitete xerophile Art wird viel seltener gefunden als N. monoceros, die häufigste Art der Gattung. Zahlreiche Vertreter der Familie Anthicidae sind bekannt für ihre Canthariphilie: Die Arten fressen an toten Ölkäfern, das aufgenommene giftige Cantharidin schützt sie vor Erbeutung durch Wirbeltiere.

06.07.2008 (publiziert am 19.02.2009)
Beobachtung des Alpenbocks Rosalia alpina auf gefällten Buchenstämmen bei Bad Urach
Rosalia alpina
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Am 06.07.2008 konnten zahlreiche Exemplare des Alpenbocks Rosalia alpina bei Bad Urach (Baden-Württemberg) beobachtet werden. Der prächtige, blau-schwarz tomentierte Bockkäfer kommt von Spanien bis zum Kaukasus und Ural vor, in Deutschland nur noch an wenigen Standorten auf der Schwäbischen Alb und im Donautal. Er ist in Deutschland als stark gefährdet eingestuft (RL 2) und genießt nach FFH-Richtlinie (92/43/EWG) Arten- und Biotopschutz. Rosalia alpina entwickelt sich 3–4–jährig in sonnenbeschienenem Buchentotholz. Man findet die Käfer von Juli bis September in der collinen Region.

28.06.2008 (publiziert am 14.02.2009)
Erster Nachweis von Tarsostenus univittatus in Nordbaden
Tarsostenus univittatus
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Am 28.06.2008 gelang der erste Nachweis des Buntkäfers Tarsostenus univittatus für Nordbaden. Am späten Nachmittag konnten insgesamt vier Exemplare an einem alten Holzklafter in der Nähe von Waghäusel-Wiesental beobachtet werden. Die wärmeliebende, kosmopolitisch vorkommende Art wurde 1962 von Wolf erstmals am Kaiserstuhl für Deutschland nachgewiesen. Seit den 1990er Jahren erfolgten Funde in Südbaden (Geis), der Pfalz (Seiler) und Württemberg (Reibnitz). Tarsostenus univittatus lebt an trockenen Hölzern und Rebschnitt als Verfolger von Splintholzkäfern (Lyctidae).

23.05.2008 (publiziert am 16.02.2009)
Nachweis von Oenopia impustulata im Bienwald bei Kandel
Oenopia impustulata
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Am 23.05.2008 wurden im Naturwaldreservat Stuttpferch im Bienwald bei Kandel (Rheinland-Pfalz) etwas unerwartet fünf Exemplare von Oenopia impustulata nachgewiesen. Die Tiere saßen auf einer jungen Eiche auf einer Waldlichtung. Oenopia impustulata ist ein Verfolger von Blattläusen und wird vor allem Hochmooren gefunden, jüngere Meldungen liegen beispielsweise aus Bayern, Württemberg sowie den nördlichen Bundesländern vor. Es gibt allerdings Hinweise, dass die Art auch gelegentlich in trockenwarmen Sandgebieten gefunden wird, so z.B. im Lampertheimer Wald in Südhessen (Bornholdt, 1994).

18.05.2008 (publiziert am 14.02.2009)
Nachweis von Clytus tropicus im Bössinger Wald bei Zeutern (Kraichgau)
Clytus tropicus
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Am 18.05.2008 gelang im Bössinger Wald bei Zeutern im Kraichgau (Nordbaden) der Fund des seltenen Wendekreis-Widderbocks (Clytus tropicus). Das Tier saß auf heruntergebrochenen Kronenästen einer kapitalen Eiche auf einer Lichtung im umgebenden Eichen-Buchen-Hochwald. Die europaweit verbreitete Art wird aufgrund ihrer akrodendrischen Lebensweise und ihrer hohen Ansprüchen an das Habitat nur vergleichsweise selten gefunden. Die 1–2–jährige Entwicklung findet in sonnenexponierten Ästen im Kronenbereich vor allem von Eichen statt. Die Art ist in Deutschland nach BNatSchG besonders geschützt.

12.05.2008 (publiziert am 19.02.2009)
Nachweis von Acalles aubei in den Wäldern am Drachenfels bei Bad Dürkheim
Acalles aubei
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Am 12.05.2008 konnte Acalles aubei im Waldstück Saupferch am Drachenfels bei Bad Dürkheim (Rheinland-Pfalz) auf dünnen, dürren Buchenzweigen nachgewiesen werden. Mit 3,5–5,5 mm Körperlänge gehört die Art zu den größeren Acalles-Arten. Sie ist vor allem im südlichen Europa von den Pyrenäen bis zum Kaukasus verbreitet. Die Art entwickelt sich verschiedenen Laubhölzern, vor allem Buche und Kastanie. Man findet die Art von Mai bis Oktober durch Abklopfen dünner Äste oder durch Sieben der Laubschicht am Fuß der Bäume. In Deutschland ist Acalles aubei als stark gefährdet eingestuft (RL 2).

20.04.2008 (publiziert am 14.02.2009)
Nachweis von Orsodacne lineola im Bössinger Wald bei Zeutern (Kraichgau)
Orsodacne lineola
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Am 20.04.2008 gelang im Bössinger Wald bei Zeutern im Kraichgau (Nordbaden) ein Fund des Blattkäfers Orsodacne lineola. Das Tier saß auf einem toten Ast am Waldrand nahe einer Streuobstwiese. Im Gegensatz zur häufigeren Orsodacne cerasi sind Halsschild und Flügeldecken mit feinen weißen Härchen besetzt. Die in Südeuropa und im südlichen Mitteleuropa verbreitete Art entwickelt sich an Weißdorn (Crataegus), Birne (Pirus) und Pflaume (Prunus). Nach Köhler/Klausnitzer (1998) liegen bisher für Baden keine Meldungen vor.

30.03.2008 (publiziert am 14.02.2009)
Nachweis von Clitostethus arcuatus im Waldstück Dornhecke bei Bad Schönborn (Nordbaden)
Clitostethus arcuatus
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Am 30.03.2008 konnte im Waldstück Dornhecke bei Bad Schönborn (Nordbaden) ein Exemplar des Marienkäfers Clitostethus arcuatus von Efeu geklopft werden. Die sehr kleine (1,2–1,5 mm) und schön gezeichnete Art ist ein Verfolger von Mottenschildläusen (Aleurodidae). Die Art ist mediterran verbreitet und thermophil, dementsprechend in Deutschland vor allem in Wärmelagen zu finden. Meist findet man nur einzelne oder wenige Exemplare, bei geeigneten Bedingungen können sie jedoch gelegentlich durchaus zahlreich auftreten.


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